Im Seerosen-Kindergarten zieht ein wunderbarer Duft nach Zimt und Marzipan durch die Räume. Sina und ein paar Kinder backen leckere Weihnachtsplätzchen in der Küche. Ein paar weitere Kinder schmücken mit Markus einen Weihnachtsbaum. Bunte Kugeln und kleine Figuren hängen sie fröhlich an die Äste. Dabei singen sie Weihnachtslieder. Im Kindergarten stimmen sich alle auf Weihnachten ein und freuen sich auf Heiligabend.
Nur Nora und Bo, die nicht weit von dem weihnachtlichen Getümmel auf zwei grünen Kissen sitzen, sind noch nicht in Weihnachtsstimmung. Sie freuen sich noch nicht richtig auf Heiligabend, denn die beiden plagt noch ein Problem. Doch Hansi Heldenschwein ist bei ihnen und versucht es bereits zu lösen. „Es ist schön, wenn ihr an Heiligabend bei euren Familien ein Gedicht aufsagen wollt. Zusammen fällt uns bestimmt ein Gedicht ein, das euch gefällt“, sagt Hansi Heldenschwein. Nora und Bo hatten die Idee ein Weihnachtsgedicht auswendig zu lernen. Sie möchten damit ihren Eltern eine Freude machen. Doch sie haben beide keine Idee welches Gedicht sie lernen sollen. Deswegen suchen sie Rat bei Hansi Heldenschwein.
Hansi hat mehrere Bücher mit Weihnachtsgedichten vor sich liegen und liest Nora und Bo welche vor. „Mir gefallen die alle nicht“, sagt Nora geknickt. „Ja, ich möchte auch keins von denen aufsagen“, sagt Bo. Da liest Hansi noch ein paar andere Gedichte aus den Büchern vor. Aber Nora und Bo möchten keins davon lernen. „Das waren alle Gedichte, die wir hier in den Weihnachtsbüchern haben. Wenn ihr euch für keins entscheiden könnt, weiß ich auch nicht was wir machen sollen“, sagt Hansi ratlos. Nora und Bo sind ganz traurig.
„Könntest du uns nicht ein Gedicht schreiben Hansi?“, fragt Nora. „Oh ja, du kannst doch so gut dichten, Hansi“, sagt Bo. Hansi Heldenschwein denkt nach. „Wir könnten es versuchen.“ „Ein Gedicht über unsere Freunde im Kindergarten! Jeder soll erzählen was er an Weihnachten am liebsten hat und du machst daraus ein Gedicht!“, schlägt Bo fröhlich vor. „Das machen wir“, sagt Hansi Heldenschwein und schon machen sie sich auf den Weg ein eigenes Weihnachtsgedicht zu schreiben.
Als erstes beschließen sie Sina und Markus zu fragen, was sie an Weihnachten am liebsten mögen. Sina finden sie in der Küche zwischen riesigen Tellern voll mit Plätzchen. „Ich mag es an Weihnachten, dass einem Wünsche erfüllt werden. Zum Beispiel habe ich mir im letzten Jahr gewünscht, dass meine Kinder im Winter Schlitten fahren können. Meine Kinder haben sich nämlich einen schönen neuen Holzschlitten vom Weihnachtsmann gewünscht. Ich hatte mir so sehr gewünscht, dass sie ihn auch benutzen können, wenn der Weihnachtsmann ihnen einen zu Heiligabend schenken sollte. Dann an Heiligabend bekamen sie einen Schlitten, doch es lag kein Schnee draußen. Ich sah schon ihre enttäuschten Gesichter, weil sie ihn nicht ausprobieren können. Doch dann als wir alle zusammen zum Essen am Tisch saßen, sah ich auf einmal dicke weiße Flocken vom Himmel hinunterfallen. Mein Wunsch, dass es schneien sollte, ist somit an Weihnachten wahr geworden. Ich freue mich jedes Jahr darauf, dass den Menschen überall auf der Welt an Weihnachten Wünsche erfüllt werden.“
Markus hat während Sina erzählte, hinter Nora, Bo und Hansi gestanden und zugehört. „Was ich am liebsten an Weihnachten mag, passt zu deiner Erzählung Sina“, sagt Markus, „denn ich liebe es, wenn es draußen an Weihnachten leise schneit. Es ist so schön, wenn alles weiß ist. Schneemänner sehen so lustig aus und Kinder sieht man Schlittenfahren. Auch wenn ich schon erwachsen bin, lege ich mich noch immer gerne in den Schnee und mache Schneeengel.“ Da müssen Nora und Bo kichern.
„Es duftet hier wirklich lecker nach Plätzchen“, sagt Nora zu Bo und Hansi, „das erinnert mich daran, was ich an Weihnachten am liebsten hab.“ „Schieß los Nora. Dann kann ich auch eine Strophe darüber dichten, was du an Weihnachten so magst. Bo danach bist du dran“, schlägt Hansi vor. „Okay“, sagt Nora, „immer, wenn ich an Heiligabend wach werde und in meinem Zimmer in meinem Bett liege, duftet es nach Zimt und Äpfeln. Meine Mama backt jedes Jahr an Heiligabend morgens einen Apfel-Zimt-Kuchen. Diesen essen wir dann am Abend nachdem wir die Geschenke ausgepackt haben. Ich springe dann immer aus meinem Bett, renne in meinem Schlafanzug in die Küche und darf eine kleine Ecke vom Kuchen probieren. Immer, wenn ich den Kuchen rieche und ein Stückchen probiert habe, weiß ich, dass Weihnachten ist. Das ist meine liebste Weihnachtstradition.“ Hansi Heldenschwein läuft schon das Wasser im Mund zusammen.
„Du hast gesagt ihr macht an Heiligabend Geschenke auf bevor ihr Kuchen esst. Wie kann denn dann die Bescherung nicht das Beste an Weihnachten sein?“, fragt Bo verwundert und beginnt zu erzählen, was er an Weihnachten so mag: „Jedes Jahr an Weihnachten kommt der Weihnachtsmann und bringt meiner Schwester und mir Geschenke. Unter unserem Weihnachtsbaum liegen dann viele bunte Päckchen. Kleine und große, aber am liebsten habe ich natürlich die Großen. Da sind dann Spielsachen drin, die ich mir gewünscht habe. Ich denke dann immer daran, wie der Weihnachtsmann mit seinem Schlitten und den Rentieren vom Nordpol kommt und uns die Geschenke bringt. Das gefällt mir so sehr an Weihnachten.“
Nora, Bo und Hansi machen sich aus der Küche auf, um noch mehr Geschichten zu hören. Auf ihrem Weg durch den Kindergarten treffen sie Emil Enterich. „Emil was machst du denn hier drinnen? Warum bist du nicht draußen bei deinem See?“, fragt Bo. „Na es ist bald Weihnachten. Da bin ich nie draußen am See. Das ist mir viel zu kalt. Deswegen verbringe ich den Winter immer bei Bauer Benno. Er wird mich gleich abholen und mit auf den Bauernhof nehmen.“ „Oh bevor du gehst, möchten wir noch schnell wissen, was du an Weihnachten am liebsten magst“, sagt Nora. „Na ganz einfach du Dummerchen“, sagt Emil Enterich, „es gibt nichts Besseres an Weihnachten als die Tage mit den anderen Bauernhoftieren gemütlich im Stroh zu liegen. Machts gut, ich freue mich euch wiederzusehen, wenn es wieder wärmer draußen ist. Habt schöne Weihnachten!“, ruft Emil Enterich und flattert zum Kindergartenausgang, um auf Bauer Benno zu warten.
Nora, Bo und Hansi gehen weiter und treffen Marvin Mäuserich. Sie fragen auch ihn was er an Weihnachten so mag. „An Weihnachten bekomme ich hier im Kindergarten immer so viel Käse zu essen wie ich nur möchte. Das ist einfach riesig“, sagt Marvin Mäuserich und hält sich dabei träumend den Bauch. „Bevor ihr alle nach Hause fahrt, um Weihnachten zu feiern, bringt mir Sina immer einen riiiiesigen Haufen mit Käse. Da esse ich dann ganz Weihnachten dran bis ihr alle wiederkommt und ich kugelrund bin. Was gibt es besseres an Weihnachten?“, fragt Marvin Mäuserich, während ihm vor lauter Vorfreude Sabber am Mund heruntertropft.
Nora, Bo und Hansi freuen sich, über so viele tolle Geschichten und treffen auf ihrem weiteren Weg noch Kathi Katze. Auch sie möchte erzählen, was sie an Weihnachten so mag. „Zu keiner Zeit im Jahr werde ich so oft und viel gekrault wie an Weihnachten. Markus nimmt mich zu Weihnachten immer mit zu sich nach Hause. Dort bin ich dann der Star für seine große Familie, die dort auf mich wartet. Alle freuen sich auf mich und kraulen mir dann ständig meinen mit Fischfilets gefüllten Bauch. Da kann ich es mir so richtig gut gehen lassen.“
Nachdem sie so viele Geschichten gehört haben, sagt Hansi Heldenschwein: „Es ist schön zu hören, dass es so vieles gibt, dass unseren Freunden hier im Kindergarten an Weihnachten gefällt. Weihnachten ist einfach eine schöne Zeit, die so vieles zu bieten hat. Ich mag den Kerzenschein am Weihnachtsbaum so gerne. Es ist so friedlich, wenn man an Weihnachten zusammensitzt und die Kerzen am Baum leuchten. Und ich mag es in der Weihnachtszeit euer Dichterschwein zu sein.“ Hansi Heldenschwein freut sich und kichert grunzend vor sich hin. „Das muss mit in das Gedicht“, sagt Bo lachend.
Am nächsten Tag als Nora und Bo in den Kindergarten kommen, wedelt Hansi Heldenschwein mit einem Blatt Papier. Darauf ist das fertige Weihnachtsgedicht. Er trägt es ihnen vor:
An Weihnachten werden Wünsche wahr,
darauf freut sich Sina das ganze Jahr.
Und Markus liebt an dieser Zeit,
dass es draußen leise schneit.
An Weihnachten den Apfelkuchen
aus Mamas Ofen zu versuchen,
das ist für Nora Weihnachten,
Lippi Lappi Fidelden.
An Weihnachten funkeln die Sterne,
der Weihnachtsmann kommt aus der Ferne,
er bringt bunte Geschenke her,
darauf freut sich Bo so sehr.
An Weihnachten liegt er im Stroh,
das macht Emil Ente froh.
Und Marvin Mäuserich wird ganz rund,
so viel Käse hat er im Mund.
An Weihnachten krault man mir den Bauch,
das ist mein liebster Weihnachtsbrauch.
Am Weihnachtsbaum brennen die Lichter
und das Heldenschwein, das wird zum Dichter.
„Lippi, Lappi, Fidelden?“, fragt Nora lachend. „Ja, da ist mir leider kein passender Reim eingefallen“, antwortet Hansi Heldenschwein grunzend. Nora und Bo finden das Gedicht klasse und freuen sich, dass sie endlich ein schönes Weihnachtsgedicht haben, das sie auswendig lernen können. Auch Hansi freut sich und legt sich gemütlich auf seine kunterbunte Ausruh-Schlummermatte. Er streckt alle Viere von sich und träumt sehnsüchtig von Weihnachten.
Hansi Heldenschwein hat nun von seinen Freunden aus dem Seerosen-Kindergarten erfahren, was sie an Weihnachten am liebsten haben. Aber Hansi möchte nun unbedingt erfahren was ihr an Weihnachten am meisten mögt. Erzählt es Hansi Heldenschwein hier in einem Kommentar!